Der Fackelbau

Ein Highlight im Leben eines Jägerzuges ist mit Sicherheit der Fackelbau. Doch was bringen Schwärmereien und Geschichten, wenn sich für den unbeteiligten Leser weder Sinn noch Zweck erschließen? Daher wollen wir Außenstehenden an dieser Stelle erst einmal grob erklären, was eine „Fackel“ ist und worum es beim Fackelbau geht.

Was ist eine Fackel?

Unser "kleiner Preis" kurz vor dem Start des Fackelzugs am Grevenbroicher Bahnhof.

Unser „kleiner Preis“ kurz vor dem Start des Fackelzugs am Grevenbroicher Bahnhof.

Eine Fackel muss man sich als von innen beleuchtete Figur vorstellen, die ein (mehr oder weniger) aktuelles Thema aufgreift und es ähnlich wie ein Motivwagen im Karneval darstellt. Der entscheidende Unterschied zu Karnevalswagen ist bei Fackelwagen allerdings die Beleuchtung, denn der Fackelzug findet im Dunkeln statt. Auch ist eine Fackel nicht begehbar, da es beim Fackelzug keine Kamelle gibt. Dennoch ist eine Fackel bis zu 11 Meter lang, 3 Meter breit und bis zu 5,5 Metern hoch.

Ein Fackeltransparent besteht im Prinzip aus einem „Skelett“ aus Profileisen und Vierkantrohren, auf das ein Korpus aus gebogenem Montagedraht geschweißt und/oder geschraubt ist. Im Inneren der Fackel befindet sich die Beleuchtung, die in neuerer Zeit aus Neonröhren oder LEDs besteht, früher jedoch aus Lichterketten. Das Ganze wird mit einer Art Tapezierpapier beklebt, welches glatt aber sehr stabil ist. Dieses wird dann farbenfroh bemalt.

Die Kamera mal "nackt": Ohne Papier macht sie gar nicht mal so viel her.

Die Kamera mal „nackt“: Ohne Papier macht sie gar nicht mal so viel her.

Gute Fackeln zeichnen sich zudem durch ihre Bewegung aus. Dies kann auf verschiedenste Art und Weise bewerkstelligt werden, beispielsweise durch einfaches Drehen der gesamten Figur, einer Mechanik mit Seilzugsteuerung bis hin zu computergesteuerten Vorrichtungen, die mit Luftdruck und Zylindern funktionieren. Gerade mit einer durchdachten Bewegung wirkt eine erst Fackel so richtig. Man sieht also, so etwas will gekonnt sein.

Warum baut man eine Fackel?

Groß und Klein helfen beim Fackelbau 2015.

Groß und Klein helfen beim Fackelbau 2015.

Dies ist genauso als würde man fragen „Wieso baut man Modellflugzeuge?“ oder „Wieso schraubt man an seinem Auto?“ Die Antwort ist zum einen in dem Erlebnis zu suchen welches man hat, wenn man mit der selbst gebauten und vollendeten Fackel durch die volle Grevenbroicher Innenstadt zieht und die Früchte seiner Arbeit sieht. Dieses Gefühl kann man leider mit Worten nicht wiedergeben. Ein weiterer Aspekt ist sicherlich das Gefühl der Gemeinschaft, wenn man sich in den Sommermonaten unter der Woche nach Feierabend oder Samstags trifft um an der Fackel zu bauen.

Unsere Fackel "Mauli" beim Festzug am Kirmesdienstag 2015

Unsere Fackel „Mauli“ beim Festzug am Kirmesdienstag 2015

Denn so ein Fackelbau dauert nun mal drei bis vier Monate. Das mag zwar (zugegebenermaßen) manchmal etwas stressig sein doch die Freude überwiegt – besonders wenn sich das Werk der Vollendung nähert.

Darüber hinaus schreibt so ein Fackelbau auch seine eigenen Geschichten, welche wir an dieser Stelle dem geneigten Leser ein wenig näher bringen wollen. Beginnen wollen wir mit dem ersten „Versuch“ von uns, eine Großfackel auf die Beine zu stellen. Dies haben wir auf gesonderten Seite festgehalten… viel Spaß!

Die Bernardus-Fackelbau-Historie