Die Kneipologie

Unser (mittlerweile verschollenes) Wachlokal-Schild.

Unser (mittlerweile verschollenes) Wachlokal-Schild.

Grevenbroich an sich ist ein beschauliches Städtchen, doch ist es gleichzeitig die Heimat der Bernardiner. Und als solcher braucht man hier einige Anlaufstellen, an denen das Schützenleben stattfindet. Und wo sonst sollten die Treffen und Versammlungen abgehalten werden, an denen sich die Ereignisse im Leben eines Jägerzuges abspielen, wenn nicht in den Lokalitäten unserer schönen Heimatstadt? Von der Vielfalt der Grevenbroicher Gastlichkeit und Stätten des Bernardiner-Lebens soll euch diese Seite berichten, an denen wir die Orte und unserer „Kneipologie“ einmal näher vorstellen wollen. Viel Spaß!

Unser Wachlokal: Op de Eck

Schmücken unseres Wachlokals Op de Eck an Kirmes 2015.

Schmücken unseres Wachlokals Op de Eck an Kirmes 2015.

Beginnen wollen wir die „Liste“ – wie sollte es anders sein – mit unserer „Heimat“, dem Wachlokal. Ein Wachlokal ist im Prinzip nur eine Umschreibung für ein Stammlokal, in der man sich regelmäßig in trauter Runde trifft. Einen ebensolchen Ort haben wir nach kurzer Suche im Jahr 2006 direkt an der Bahnstraße gefunden, und zwar im damaligen „Anno“, den älteren Kneipengängern besser bekannt als „Deutsches Eck“.

Nun heißt es seit 2015 „Op de Eck“ und unser Wirt Frank ist immer zur Stelle wenn man ihn braucht. Dass wir an dieser Adresse schnell heimisch werden würden deutete sich schon dadurch an, dass wir am Eröffnungsabend des Vorgängerlokals, dem 21. April 2006, anwesend waren und ganz unverhofft den (noch gar nicht fertigen) Versammlungsraum einweihten.

Auch endeten bereits vor dem Schützenfest 2006 so einige Aktionen unweigerlich in ebenjenen Räumlichkeiten. Die Weichen waren also gestellt und so konnte sich das „Anno“ seit dem 23.9.2006 offiziell Wachlokal des Jägerzuges „Sankt Bernardus 1995“ nennen. Und nicht erst seit wir in Zusammenarbeit mit den Wirtsleuten das traditionelle Neujahrshexen ausrichten, ist das „Op de Eck“ nicht mehr aus dem Zugleben wegzudenken.

Tradition nicht nur zur Kirmeseröffnung: Das Haus Portz am Markt

Eröffnungsrunde im Haus Portz zum Schützenfest 2015.

Nach dem Einböllern des Schützenfestes hat es sich bereits seit längerem etabliert, dass sich der Bernardus-Rudel nicht direkt in alle Winde verstreut, sondern dass man zusammen nochmal den Einkehrschwung an Grevenbroichs erster Theke übt: Dem Haus Portz am Markt.

Dort lässt sich Kirmessamstag mittags nochmal in gemütlicher Runde an der Schänke über die letzten Verpflichtungen reden und gemeinsam das eine oder andere Kaltgetränk schlürfen. Aber auch zu anderen Gelegenheiten trifft man sich dort gerne; nicht zuletzt seit wir einige von uns in Vorstand bzw. Königskreis vertreten sind; die Wirtsleute Uli und Nadja haben stets ein offenes Ohr für die Anliegen der Schützen. Und nicht zu vergessen: Was wäre die sonntägliche Parade ohne den erfrischenden Schluck vom Frankenheim, der dem Schützen die letzten Meter bis ins Zelt erleichtert?

Schützen-Heimat: das Festzelt

Gut erkennbar war der Bernardus-Tisch beim Grevenbroicher Frühschoppen 2015

Gut erkennbar war der Bernardus-Tisch beim Grevenbroicher Frühschoppen 2015

„Bernardus im Zelt – das ist uns’re Welt“ – so hieß schon das insgeheime Motto des Schützenfestes 2002. Und das ist auch nicht nur an den Tagen des Grevenbroicher Schützenfestes Programm. Klar, die Kernzeit unseres Treibens ist und bleibt die Kirmes in der Grevenbroicher Stadtmitte, doch ein richtiger Schütze fühlt sich ja in jedem Zelt zu Hause. So ist es auch nicht weiter verwunderlich, dass Sichtungen von Bernardinern in Freier Wildbahn im Laufe des Jahres nicht nur während der Kirmes in der Stadtmitte, sondern auch auf diversen anderen Schützenfesten im Umkreis bestätigt wurden. Anlaufstelle Nr. 1 ist hierbei wohl das Festzelt der Orkener Kirmes, da hier ja auch unter anderem zwei der Bernardiner ebenfalls aktiv sind. Aber auch in den Festzelten der Schützenfeste in Wevelinghoven, Kapellen, Hemmerden, Elsen und Elfgen kann es durchaus zum Besuch einer Bernardus-Abordnung kommen, nicht erst seit einige Jungs aus unseren Reihen im BSV-Vorstand aktiv sind.


Kneipologie Teil 2: Ein Abgesang

Leider ist der Wandel der Zeit unaufhaltsam und wie heißt es so treffend; „Homedrinking is killing Gastwirt“ – so waren wir in unserer Zeit immer wieder Zeugen, wie einst so vertraute Gaststätten schlossen und somit von uns gingen. Daher hier nun der zweite Teil unserer Kneipologie: Ein Nachruf.

Kirmes-Kult: die Jägersruh

Unvergessen bleiben Rudolf uns Margret aus der Jägersruh.

Unvergessen bleiben Rudolf uns Margret aus der Jägersruh.

Unvergessen bleiben soll die Anlaufstelle Nummer eins während der wohl wichtigsten Zeit im Jahr, den Kirmestagen. Dies war nämlich nie unser Wachlokal, sondern DIE Grevenbroicher BSV-Kneipe schlechthin, die Jägersruh. In dieser legendären Gaststätte in der Grevenbroicher Südstadt, welche über 35 Jahre von Margret und Rudolf Schneider betrieben wurde, fand alljährlich der „Jungschützentag“ am Kirmesmontag nach dem Ende der Veranstaltungen im Festzelt statt – und Dienstags das „Aufwärmprogramm“ vor dem Umzug.

Berühmt-berüchtigt waren hier vor allem die Montagabende, bei denen schon so manche Getränkekasse und noch mehr Schützen an den Rand der Belastbarkeit gebracht wurden. So etwas schrieb Geschichte(n) – und dafür war die Jägersruh berühmt wie keine andere Gaststätte weit und breit. Es war eine schöne Zeit und wir denken gerne zurück an das kultigste Lokal, was unsere Heimatstadt je hervorgebracht hat.

Legendäre Feierstätte: Das TuS-Heim

Unser Theken-Dreamteam Micha und Bernd beim Königsehrenabend 2003 im TuS-Heim.

Unser Theken-Dreamteam Micha und Bernd beim Königsehrenabend 2003 im TuS-Heim.

Einen besonderen Platz in unseren Herzen nahm aber die Gaststätte des lokalen Sportvereins, des TuS Grevenbroich, ein. Nicht nur war das TuS-Heim zwischen 2003 und 2013 der Ort unseres Königsehrenabends – und der hat sich auch darüber hinaus zu einer Art Geheimtipp entwickelt, bei dem sich Jung und Alt in steigender Anzahl die Ehre gaben. Auch dank des kurzen Dienstwegs über unser passives Mitglied Manni haben wir dort stets den vollen Service genossen.

Auch einige Versammlungen haben bereits in den heiligen Hallen des TuS-Heims stattgefunden. Somit war das TuS-Heim weit mehr als nur eine Anlaufstation für uns – denn schließlich konnte man sich dort auch in der „VIP-Lounge“ während der Heimspiele des TuS mal das eine oder andere Bierchen gönnen. Doch auch diese Ära ist seit Februar 2017 passé, denn was Kennern der Materie schon lange bekannt war, hatte sich irgendwann auch bis zu den Verantwortlichen herumgesprochen; so wurde das altehrwürdige TuS-Heim zugunsten eines Neubaus geräumt. Wie es hier weitergeht? Das wird die Zeit zeigen.

Heimat in der Innenstadt: Das Flönz

Festlich geschmückter Eingang des "Flönz" an Kirmes 2001.

Festlich geschmückter Eingang des „Flönz“ an Kirmes 2001.

Einen besonderen Platz in der Zuggeschichte nimmt ohne Frage das Flönz ein. Nach dem unrühmlichen Ende des „Giardino“ als erstem Wachlokal zogen wir nach einer mehrmonatigen „Test-Tour“ im Jahr 1998 in die Kneipe im Herzen unserer schönen Heimatstadt ein. Immerhin sieben Jahre waren wir dort zu Gast – und wir haben es nicht bereut. In der Grevenbroicher Fußgängerzone direkt gegenüber der Coens-Galerie gelegen, verstand es das Team um Wirtin Marion immer wieder aufs Neue uns neben kühlen Köstlichkeiten auch leckere Snacks (vor allem die legendären „Leckadellchen“) und gute Stimmung zu servieren.

Pünktlich zum Schützenfest verwandelte sich die Flönz regelmäßig in eine Schützenkneipe, wo wir uns alle fast wie daheim fühlen – was man auch am alljährlichen Flönz-Deckel sehen konnte. Praktischerweise übernahmen die Kameraden vom Marinezug Klabautermann traditionell das Schmücken, was natürlich eine enorme Arbeitserleichterung für uns bedeutete.

Alm-Rausch – war et dat?

Der obligatorische "Absacker" im Almrausch 2007.

Der obligatorische „Absacker“ im Almrausch 2007.

Die Grevenbroicher Haus-, Hof- und Dorf-Disco zählte lange zu den Stammadressen einiger Bernardiner. Hieß sie in frühen Tagen noch „Galaktikum“ und fiel eher dadurch auf, dass sie an den Kirmestagen geschossen hatte, wurde sie spätestens nach der Neueröffnung als „Tanzmühle“ zum erweiterten Wohnzimmer einiger Bernardiner. So war es keine Seltenheit, dass die Bernardiner nach vollbrachtem Königsehrenabend geschlossen in Uniform hier einflogen, um dem Abend noch einen „würdevollen“ Schluss zu verleihen. Auch nach der neuerlichen Umbenennung in „Alm-Rausch“ (Alternativ: Alp-Rausch, Alp-Traum, Alt-Rausch, Arm-Rausch, Ab-Rutsch oder Aal-Rausch) besuchten wir den Laden mehrmals nach diversen Veranstaltungen.

Doch der Zahn der Zeit geht nicht an uns vorüber – andere Interessen, Partnerschaften oder schlicht das Alter – und die neuerliche Umbenennung in „B59“ bereiteten den Besuchen ein jähes Ende und somit wurde eine weitere Location von der Bernardus-Karte gestrichen.