Kirmestagebuch: Schützenfest 2002

… oder Bernardus im Zelt, dat is unsre Welt!

Donnerstag, 29. August 2002

Am Donnerstagabend trafen wir uns pünktlich um 18.00 Uhr am Fackelbauplatz mit den Jungs vom Jägerzug „Waldeslust“, um die letzen Dinge an unserer Fackel fertig zu stellen. Nachdem schon die Woche vorher viel in Akkordarbeit gemacht wurden war, war nun auch hier große Eile geboten – wollte doch niemand am Freitag oder Samstag noch mal mit Arbeitsklamotten zum Fackelbauplatz.

Nachdem die Fackel nun endgültig fertig war, machten sich die Bernadiner auf ins Wachlokal und eröffneten dort den „Flönzdeckel“ für das Schützenfest 2002, der hiermit die kommenden Tage einläutete.

Freitag, 30. August 2002

Wir trafen uns Freitags um 17.30 Uhr in unserem Wachlokal „Flönz“ zum Schmücken. So stand es jedenfalls im Zugbefehl. Leider waren nicht gerade viele Bernadiner anwesend, was der Stimmung aber keinen Abbruch tat. Man dankte dem Marinezug „Klabautermann“ für das hervorragend hergerichtete Wachlokal und schrieb auch die ein oder andere Runde auf dem Bernardus-Flönzdeckel auf.

Anschließend ging es nach Franz-Josef. Dort war die Beteiligung dafür umso besser. Hätte man es nicht besser gewusst, man hätte fast das Gefühl bekommen können, dass hier schon der inoffizielle Kirmesplatz ist.

Verstärkt durch einige unserer Zugfreundinnen, den Jägerzügen Waldeslust und Jungschützen (mitsamt Frauen) und einigen Bekannten wurde das Schützenfest 2002 eingeweiht

Es war ein heiterer Abend der damit Ausklang, dass Brötchen (Jgz. Jungschützen) und Tocki gemeinsam das Neusser Heimatlied auf Grevenbroich umdichteten und gemeinsam vortrugen. Auch diverse andere Schützenlieder und Märsche wurden zelebriert. Anschließend wollte man noch weiter ziehen in Richtung Anno, doch dort wurde leider gerade die Türe abgeschlossen. So ging dann jeder mehr oder weniger direkt nach Hause, auch wenn einige Schützenbrüder sich erst mit einer Pizza gestärkt haben und dann noch mit einem Autofahrer auseinander setzen mussten. Aber lassen wir das.

Samstag, 31. August 2002

Um 12.00 Uhr traf man sich – leicht bis stark verkatert – zum Einschießen des Schützenfestes. So erlebten einige Schützenbrüder wieder einmal was es heißt, mit einem dicken Kopf neben einer Kanone zu stehen. Aber alle haben es überlebt und so sind wir gemeinsam nochmal kurz in die Flönz und haben dort auf das eben offiziell eröffnete Schützenfest angestoßen.

Um 17.00 Uhr waren wir mal wieder am Fackelplatz. Diesmal jedoch in Uniform um die Fackel gemeinsam mit dem Jägerzug „Waldeslust“ abfahrbereit zu machen.
Nachdem noch ein wenig geklönt, das ein oder andere Bierchen getrunken und die Fackel hier und da nochmal überprüft wurde, machten sich Jupp, Wolle, Hans-Peter und Tocki auf den Weg in Richtung Metzgerei Esser um das Fackeltransparent fertig zu machen. Diesmal gab es nicht den obligatorischen Döner, da die Dönerbude geschlossen hatte. Also gab es eine Pizza Margaritha und gefüllte Pizzabrötchen von Bella Italia. Dort warten die Schützenbrüder einige Zeit und tranken gemütlich das eine oder andere Bier bis man sich dann endlich in Richtung Bahnhof zum Antreten bewegte.

Unser „kleiner Preis“ kurz vor dem Start des Fackelzugs am Grevenbroicher Bahnhof.

Unser "Kleiner Preis" während des Fackelzuges.

Unser „Kleiner Preis“ während des Fackelzuges.

Der Rest des Zuges kam dann auch nach einiger Zeit mit dem Taxi zum Antreteplatz, wo auch später unser „Gemeinschaftswerk“ mit dem Jgz. „Waldeslust“ seinen Platz fand. Zuvor musste dieses jedoch über die Landstraße zur Von-Goldammer-Straße (Antreteort) gebracht werden. Hier begleiteten Lars und Jan die Fackel und schafften sogar die zuerst unüberwindbar scheinende Unterführung. Aber unser Wunderwerk der Technik meisterte sowohl die Unterführungen als auch geschätzte 70 km/h und so konnte pünktlich um 20.15 Uhr zum großen Fackelzug angetreten werden.

Unser „kleiner Preis“ beim Fackelzug 2002

Unsere Fackel kam sehr gut an und wurde mit tüchtig Applaus begleitet (umso enttäuschter waren wir daher nachher auch über unsere schlechte Platzierung bei der Fackelwertung), jedoch passierte in der Fussgängerzone auf der Höhe des Vorstandes das Peinlichste für einen Zug mit Großfackel. Unsere beiden Fähnchenhochhalter, hatten doch glatt eine Kabelleitung übersehen. Und so donnerte die Fackel mit voller Wucht gegen ein quer über die Fahrbahn gespanntes Drahtseil, welches die Kollision weit weniger gut vertrug als unsere Fackel. Peinlich, Peinlich! Aber okay, den Spieß hat es gefreut!

P.S.: Die ganze Fackelbau-Story findet ihr HIER!

Anschließend war Bürgerball im Festzelt, wobei das Zelt natürlich wieder überfüllt war. Aber die Stimmung war hervorragend und der Abend wurde lang.

Sonntag, 1. September 2002

Sonntagmorgen, da kommt keiner aus dem Bett! Außer unserem Spieß. War er auch sonst jeden Tag zu spät, so war er sonntags morgens einer der ersten. Jedoch war fast die Hälfte des restlichen Zuges nicht zum Kirchgang angetreten. Trotzdem war es ein gutes Gefühl. Schließlich hatten wir nun zum ersten Mal in unserer Zuggeschichte an Schützenfest unsere eigene Uniform an

Nachdem die Messe gehalten war, traf man sich vor dem Rathaus. Mittlerweile war der gesamte Zug angetreten. So machten wir ein neues Zugfoto, wobei André mit einem mehr oder weniger jugendgefährdenden Ausruf fast das Bild versaubeutelt hätte. Nachdem wir uns dann aber wieder gefangen hatten und das Bild doch noch im Kasten war, stellten uns dann zum Antreten für die Toten- und Gefallenenehrung auf.
Diese wurde wieder Eindrucksvoll zelebriert und ist und bleibt einfach das Highlight eines jeden Schützenfestes.

Danach die obligatorischen Dinge. Zuerst das Frühkonzert, dann ging es für jeden zum Mittagessen und anschließend war dann Treffen bei der Metzgerei Esser. Am Antreteplatz herrschte ziemliches Gedränge und es war mitunter gar nicht möglich, sich richtig aufzustellen. Damit aber alle Züge auch gescheit stehen konnten, sortierte unser Spieß – ganz der Profi – mal eben den Marschblock.

Der Marsch durch die Grevenbroicher City Kirmessonntag 2002.

Der Marsch durch die Grevenbroicher City Kirmessonntag 2002.

Sorgenkind Blumenhorn: Nur mit Glück kamen wir über die Distanz.

Sorgenkind Blumenhorn: Nur mit Glück kamen wir über die Distanz.

Beim Marschieren bemerkten wir schnell, dass unser Blumenhorn langsam aber sicher den Geist aufgab. Tim und Thomas B. retteten es noch durch die Fußgängerzone bis zur Flönz, wo wir es dann erstmal abgegeben haben um schlimmeres zu vermeiden. Auf dem Rückweg wurde es wieder mitgenommen um bei der Parade nicht ohne dazustehen. Jan versucht bei der Parade das Horn zu präsentieren, was ihm trotz kaputter Halterung auch einigermaßen gelang. Die Parade war, trotz Schwierigkeiten unserer neuen Mitglieder, dieses Jahr wirklich spitze

Im Zelt wurde sich dann erstmal ausgeruht. Anschließend fuhren einige nach Hause um sich frisch zumachen, andere blieben direkt im Zelt.

Um 20.00 Uhr war wieder Antreten zum Festball. Dieser wurde lang und ausgiebig gehalten. Leider konnten wir dieses Jahr nach dem Festball nicht zu Brötchen gehen. So verlagerten einige Bernardiner den Abschluss nach Bella Italia. Dort wurde lecker Pizza gegessen. Hier bewies dann unser Spieß Daniel, dass man auch ohne Probleme beim Schlafen weiteressen kann oder andersrum.

Montag, 2. September 2002

Der Frühschoppen begann wie jedes Jahr mit einem Frühstück im Zelt. Anschließend wurde im Zelt getanzt, getrunken und jeschwaad. Die Bernardiner verstreuten sich den Tag lang über die Weiten des Festzeltes und den Kirmesplatz, machten den obligatorischen Gang über die Kotzmühlchen und tanzten vielleicht sogar ein bisschen. Wie jedes Jahr, einfach genial! Die Stimmung war super!

Pünktlich um 21.15 Uhr hieß es dann Antreten zur Nachtparade. Dreimal Parade in der Innenstadt und anschließend zur Jägersruh. Dort ließ man den Früh- bzw. Spätschoppen lange ausklingen, bis um 0.00 Uhr dann der Kirmesdienstag von den Jungschützen eingeläutet wurde. Ihren Jungschützentag!!

Nach und nach fiel ein Kamerad nach dem anderen dem Alkohol zum Opfer und musste die Segel streichen. Lediglich Tocki unser Spieß, Michael unser Oberleutnant (der dummerweise am nächsten Tag arbeiten musste und den dies gar nicht juckte) und Bernd unser Leutnant hielten was länger durch und tranken weiter.
Bis dann die glorreiche Idee aufkam, dass man einen Klaren trinken musste. Danach stattete zuerst Bernd und kurz darauf Michael dem Gebüsch einen kurzen Besuch ab, um sich dort die verganenen Stunden nochmals durch den Kopf gehen zu lassen.
Dies war das Signal, den Frühschoppen 2002 gegen 2 Uhr Nachts allmählich ausklingen zu lassen und sich ein Taxi für die Heimfahrt zu bestellen.

Dienstag, 3. September 2002

Dienstags hieß es um 13.00 Uhr treffen bei Franz-Josef in Zivil. Befüchteten einige Schützenbrüder im Vorfeld noch Probleme wegen der frühen Zeit, so stellte sich dies jedoch als absolut problemlos heraus.
Hier wurden erstmal einige Dinge von Freitag weggespült und anschließend startete die Fressorgie schlechthin. Frau Esser und Frau Hilgers versorgten uns mit einer nicht enden wollenden Flut von Pizzabrötchen der Spitzenklasse. An dieser Stelle noch mal ein herzliches Dankeschön. Dabei wurden natürlich die Alkohol-Reste von Freitag Abend gekillt.

Franz-Josef und Laki lieferten sich dann noch einen DJ-Kontest, indem Sie abwechselnd ihre Lieblingsmusik präsentieren und man sich nie einigen konnte zwischen Schlager, Kölsche Musik oder Charts.

Als der Spieß dann mal kurz auf dem Klo war, versteckte man sein Spießbuch. Dieser suchte dann erstmal den ganzen Raum ab um es schließlich nach längeren Suche im Tiefkühlfach des Kühlschrankes zu finden. Die dafür fälligen Strafen reichten aber trotzdem nicht aus, um die Spitzenposition des Spießes in der Strafenstatistik auszugleichen. Ständige Verspätungen sind halt nicht förderlich, wenn man als Spieß auch noch dreifach zahlt. Doch wer den Schaden hat…

Nachdem so langsam die Runde bei Franz-Josef aufgelöst wurde, traf man sich dann Spät-Nachmittags in Uniform in der Flönz um dann anschließend noch den obligatorischen Bummel über den Kirmesplatz zu machen.
Von dort aus ging es zum Antreten am Bahnhof, wo auch schon unsere leicht lädierte Fackel stand. Nachdem dann die Frage der Fähnchenhochhalter geklärt war, konnte es losgehen.

Das von uns am Samstag „perfekt vorbereitete“ Drahtseil wurde während des Fest- und Fackelzuges von der Fackel der Jungschützen endgültig demoliert.

Nach dem Zug traf man sich im Festzelt zur Krönung unseres neuen Königpaares. Anschließend an dieses Zeremoniell ließ man den Abend an der Theke ausklingen. Bis die Musik aufhörte zu spielen. Dies konnten Brötchen und Tocki jedoch nicht zulassen. Also gingen Sie auf die Bühne ans Mikrofon und gaben das am Freitag geübte „neue“ Grevenbroicher-Schützenlied zum Besten.
Anschließend ging es zurück zur Theke, wo man mit unserer Lieblingskellnerin Helga noch einige Runden Asbach-Fertig getrunken hat. Auch wenn Brötchen und Franz-Josef auf einmal – aus unerklärlichen Gründen – ’nen Besen am Rücken hatten! Mit diesem letzen Asbach-Fertig wurde dann das Zelt für dieses Jahr zugemacht.
Alle Bernardiner gingen nun nach Hause… außer Jan. Dieser hat es tatsächlich trotz strengster Kontrollen geschafft sich in die Residenz von König und Exkönig „einzuschleichen“ und dort bis zum nächsten Morgen durchzuhalten, bis es dann an’s Aufräumen ging. Da musste Jan dann schauen, dass er Land gewinnt, bevor er noch irgendetwas mithelfen musste. Aber auch diese Hürde ließ sich meistern.

Mittwoch, 4. September 2002

Endlich, nach all den Jahren fiel ein ungeliebter Punkt aus der bisherigen Tagesordnung weg: das Einsammeln der Uniformen. Eigene Röcke sind halt eine feine Sache.

Dannoch traf man sich mittags, schließlich galt es am Fackelplatz das diesjährige Thema Fackelbau zu beenden. Zusammen mit dem Jägerzug „Waldeslust“ riss man die Fackel ab und räumte die Halle auf.

Abends traf man sich dann zum Fischessen in der Flönz. Hier wurde unser Spieß Daniel zum neuen Wildschwein „gekrönt“. Anschließend musste man nun langsam aber sicher das diesjährige Schützenfest für beendet erklären.

Die Zeit ging wieder viel zu schnell vorbei. Trotzdem war es ein klasse Schützenfest und keiner kann es mehr erwarten, wenn es nächstes Jahr wieder soweit ist.