Kirmestagebuch: Schützenfest 2001

Einleitung

Dieses Jahr stand unter einem ganz besonderen Zeichen. Schließlich waren unsere beiden passiven Mitglieder und Zugeltern Norbert und Karin Tockhorn Schützenkönigspaar von Grevenbroich. Wenn das mal kein Grund ist, um ein super Schützenfest zu feiern.

Donnerstag, 30. August 2001

Donnerstag war die „Uniformanprobe“ – ohne Uniform – bei Franz-Josef. Anschließend wurde im Flönz auf den Beginn des Schützenfestes angestoßen. Dieser Tag endete etwas verhalten, da die Schützen entweder noch keinen Urlaub hatten oder für die kommenden Tage am nächsten Morgen noch viel vorzubereiten hatten.

Freitag, 31. August 2001

Das traditionelle „Schmücken“ ging in die nächste Runde:
Erst in der Flönz und anschließend mit einem eigenen Bierwagen und vielen Litern der köstlichen Kaltgetränke in der Einfahrt unseres Zugkönigs Franz-Josef II. Esser.

Zusammen mit den Jägerzügen „Jungschützen“ und „Waldeslust“ wurde bis spät in die Nacht auf ein weiteres Schützenfest angestoßen.

Samstag, 1. September 2001

Mittags um 12.00 Uhr war pünktlich Antreten zum Böllerschießen. Erstaunlicherweise versammelte sich unser Zug im Gegensatz zu den vergangenen Jahren dieses Mal fast vollzählig. Anschließend ging es dann mit einem kleinen Brummschädel in die Flönz um dort nun offiziell auf das Schützenfest anzustoßen.

Hiermit wurde dann auch der Bernardus-Flönz-Deckel 2001 eröffnet.

Abends war Antreten bei unserem Hauptmann Franz-Josef. Wieder zusammen mit dem Jägerzug „Jungschützen“ und vor allem dem Jgz. „Waldeslust“ wurden mal eben 30 l Kölsch die Kehle runtergespült um für den Fackelzug fit zu sein.

Anschließend war dann das Antreten am Bahnhof. Gestärkt durch Nationalspeise Nummer 1 (Döner) wurden die ersten Stubbis gekillt. Pünktlich um 20.15 Uhr traten wir zum Fackelzug, mit der Rekordanzahl von 12 Fackeln, an. Am Abend war im Festzelt der Bürgerball angesagt.

Sonntag, 2. September 2001

Sonntag Morgen begann wie jedes Jahr mit einem kräftigen Brummschädel. Doch anders als sonst hatten wir dieses Jahr vollzählig und pünktlich vor der Kirche anzutreten. Schließlich wurde unsere neue Standarte eingeweiht.

Monsignore Auel

Besondere Ehre: Unsere Standarte durfte direkt vor dem Denkmal stehen.

Besondere Ehre: Unsere Standarte durfte direkt vor dem Denkmal stehen.

Anschließend kam bei der Toten- und Gefallenenehrung am Denkmal wieder die altbekannte Gänsehaut auf. Schließlich wurde der Gute Kamerad von Ulhorn wieder vorgetragen, den wir auf der Generalversammlung so gefordert hatten. Rolf Haas hatte den Prolog gesprochen und man kann nur sagen, er hat es gut gemacht. Nach der Gefallenenehrung war das Frühkonzert im Festzelt. Dort wurde unsere Standarte offiziell dem Regiment vorgestellt.

Michael, André und Bernd als frisch amtierende Fahnengruppe stellten die neue Standarte dem Regiment vor.

Michael, André und Bernd als frisch amtierende Fahnengruppe stellten die neue Standarte dem Regiment vor.

Nach einer kleinen Pause, die bei den meisten Schützen der Regeneration und Nahrungsaufnahme diente, traf man sich nachmittags bei S.M. Norbert I. Tockhorn in Orken. Gemeinsam lauschte man einem Ständchen für die Majestät und brachte sich für den Umzug in Stimmung

Zusammen mit fünf Marinezügen, zwei Jägerzügen und dem Tamborcourps Orken wurde in Richtung Bahnhof zur Aufstellung maschiert.

Dort ging dann der große Festzug mit 1.300 Schützen los. Bei strahlendem Sonnenschein mit der Standarte durch unsere Heimatstadt zu ziehen war ein großartiges Gefühl.

Das Gefühl, mit eigener Standarte durch die Stadt zu marschieren ist mit (so gut wie) nichts zu vergleichen.

Das Gefühl, mit eigener Standarte durch die Stadt zu marschieren ist mit (so gut wie) nichts zu vergleichen.

Leider zogen dann aber Wolken auf und bei der Parade gab es dann leichten Nieselregen (Marinewetter, Anm. v. Sohn Daniel). Trotzdem war es aber ein gelungener Stechschritt unseres Zuges, wie fachkundige Quellen später lobend berichteten. Das war Balsam für’s Ego!

Nach dem Festzug im Zelt angekommen, wurde dann von unserem Zug erstmalig der Sieger des (natürlich von uns neugegründeten) Balkon-Wettbewerbs ausgerufen. Hier wurde der am schönsten geschmückte Balkon der Schlossstadt bewertet. And the Winner is: Jürgen Holl!

Strahlendes Königspaar: Norbdert I. und Karin Tockhorn-

Strahlendes Königspaar: Norbdert I. und Karin Tockhorn-

Am Abend war dann der traditionelle Festball. Unser Zug stellte auch dieses Jahr die vier Hofherren. Das Tanzen war aber nach all der Übung kein Problem. Auch sonst war dies wieder ein schöner Abend. Besonders der Auftritt der Gruppe „Colör“ aus Köln, die womöglich bis heute noch nicht verstanden haben, warum die Grevenbroicher denn nun „Wengkbühle“ heißen.

Doch was wäre ein Kirmes-Sonntag ohne die alljährliche Aftershow-Party bei Brötchen. Brötchen (auch unter dem Namen Jürgen Holl bekannt) und einige Bernardiner machten sich wieder auf den Weg zum schönsten Balkon der Stadt. Doch wurden sie unterwegs aufgehalten. Eigentlich wollten sie dem Korvettenkapitän des Marinezuges Klabautermann (Heinz-Gerd Paulsen) nur ein kleines Ständchen bringen, jedoch rief dieser sie in seine neue Marinehütte, um mit ihnen selbige zünftig einzuweihen. Das haben sie dann auch gemacht. Dabei bekamen sie dann auch die weiße Uniform von Gerd Paulsen zu sehen, die er in seinem Königsjahr anhatte. Unglaublich aber wahr: sie passte noch!

Anschließend haben jene Schützen es doch noch nach Brötchen geschafft. Leider waren sie aber nur noch zu dritt. Zwei Bernardiner und Brötchen. So aß man Pizza, trank Bier und schaute sich das Video vom Wecken des Tambourcorps Elsen-Fürth an. Nähere Erläuterungen zum Video ersparen wir uns hier besser.

Montag, 3. September 2001

Montags hieß es wie alljährlich Gläser hoch zum Frühschoppen. Um 12.30 Uhr fand man sich am Tisch im Zelt ein und frühstückte erst einmal. Einziges Highlight des Tages war die Nachtparade. Dieses Jahr sogar mit der Teilnahme des Schützenkönigs.

Anschließend ging es in die Jägersruh, wo wir als einziger Zug des Regiments noch komplett waren. Und mehr noch – wir hatten auch noch weibliche Begleitung mit.

Es dauerte nicht lange, bis sich fast alle männlichen Schützen um uns versammelt haben. Denn wir hatten auf einmal zwei Table-Dancerinnen bei uns auf dem Tisch stehen. O-Ton J.H.: „Da muss ich zwanzig Jahre drauf warten, bis sowas passiert!“ Der Abend klang wie immer recht „früh“ aus.

Dienstag, 4. September 2001

Dienstag war Nachmittags um 15.30 Uhr treffen in der Flönz. Kleiner Umtrunk und anschließend noch eine Runde über den Kirmesmarkt. Danach zur Aufstellung zum Fest- und Fackelzug.

Der Zug war wieder einmal genial. Zwar taten (wie Dienstags üblich) die Füße ziemlich weh, aber das tolle Gefühl, über die Straßen zu marschieren machte dies mehr als wett.

Akkurater Stechschritt bei der Parade geht anders. Aber dienstags ist (fast) alles erlaubt. Wenn der Spieß es sagt.

Akkurater Stechschritt bei der Parade geht anders. Aber dienstags ist (fast) alles erlaubt. Wenn der Spieß es sagt.

Das Highlight aber war dieses Jahr die Parade. Unser Zug hatte zwar Dienstags total versagt (irgendwie hatte sich das die Tage vorher angebahnt), doch dann kam der letzte Marschblock.

Brötchen mit der legendären Jötschkump.

Brötchen mit der legendären Jötschkump.

Als alle schon gehen wollten, weil es auf einmal marinemäßig angefangen hat zu regnen, kamen auf einmal – als letzter Zug im letzten Marschblock – vier Jäger in Marineuniform um die Ecke marschiert. Es waren Daniel Wolski, Franz-Josef Esser, Jan Wosnitza und Daniel Tockhorn sowie als „Gäste“ Schmitze Jrön (mit Schwenkfahne) und Brötchen (mit der legendären Jötschkump – siehe rechts!) und legten als „Marinejägerzug Jung-Bernardus“ eine 1A Parade zur Ehren der Majestäten Norbert und Karin Tockhorn hin.

Abends im Zelt wurde es dann ein wenig Traurig. Schließlich mussten wir uns von unserem lieb gewonnenen Königspaar Norbert und Karin verabschieden. Jedoch wartet mit S.M. Mario I. und Brigitte Straube vom Jgz. St. Florian schon das nächste Regentenpaar auf sein Schützenfest. Anschließend wurde der Tag im Zelt ausklingen gelassen.

Mittwoch, 5. September 2001

Im Zugbefehl stand als letzter Termin des diesjährigen Schützenfestes das Fischessen. So traf man sich dann auch Abends zum selbigen im Wachlokal „Flönz“. Das Wildschwein wurde gekrönt (Franz-Josef) und die Strafen einkassiert. Anschließend noch ein Abstecher zur Residenz der Ex-Majestäten (Norbert und Karin) um mit dem Marinezug Klabautermann das Schützenfest – nun endgültig – ausklingen zu lassen.

Kirmes-Typen 2001

Franz-Josef Esser: Er hat dieses Jahr zwei Probleme gehabt. Zum einen seine Veranstaltungen zu Hause, zum anderen ein Mädel. Im Zug besser bekannt als „Die Schabrack“. Diese junge Frau ließ unseren Hauptmann und Zugkönig nämlich nicht alleine, aber auch nicht ran. SCHADE! Dafür hatte er aber die meisten Strafen.

Daniel Tockhorn: Dieses Jahr als Königssohn in einer besonderen Pflicht, sich gut zu benehmen. Trotzdem wurde er Sonntags offiziell in den Bläck Fööss „Sängerkreis“ aufgenommen, zusammen mit Schnüggel (besser bekannt als Hausharald) und Brötchen. Nicht zu übertreffen, seine Einlage mit Brötchen bei „In unserm Veedel“, wie die beiden mal eben die Band vom Mikrofon verscheucht haben und selber anstimmten. Standfest bis Dienstag. Dort war er auf einmal spurlos verschwunden um einer jungen Dame ins Taxi zu helfen.

Jan Wosnitza: Dieses Jahr ist er aus Furcht vor einer Glatze nicht mit nach Brötchen gegangen. Im nachhinein hat er es bitter bereut. Trotzdem hat auch er die Bernardiner wieder lange und ausgiebig vertreten.

Bernd Pannes: Immer da, immer nah! Außer Dienstag, wo er am Mittwoch Schule hatte, war Bernd immer zur Stelle. Wurde als einziger von der Regimentsführung (Jägermajor-Adjudant) zu Strafe verurteilt – wegen seiner schlechten Haltung und nicht adretten Uniform in der Jägersruh.

Michael Gallus: IMMER DER LETZTE! Es gab wohl keinen Abend, an dem Michael nicht der letzte war. Michael (dieses Jahr Zugführer, da Franz-Josef König war) hielt jeden Abend bis zum bitteren Ende aus. Er hat wirklich seinem Ruf alle Ehre gemacht. Schließlich wurde für uns Bernardiner – und besonders über Michael – schon ein Lied von den Höhnern geschrieben: Heim, jonn mer nit.

André Froitzheim: Dieses Jahr war es soweit. Endlich durfte André die Standarte tragen. Und das hat er auch voller Stolz getan. Es könnte wohl keinen besseren Standartenträger für unseren Zug geben. Unser Uedesheimer hat dieses Jahr die Fahne hoch durch die Stadt getragen wie kaum ein anderer. Doch seinen Höhepunkt hatte André am Dienstag. Im Zelt riss ihm der Hosenboden. Damit war das Schützenfest für ihn gelaufen. Ein Wunder war, dass es nicht schon Montags passiert ist, als Fotze auf einmal auf dem Tisch in der Jägersruh stand und mit den beiden Mädels eine Tanzeinlage vom allergemeinsten abgeliefert hat.

Lars Hildebrandt: Dieses Jahr wollte er ohne Strafen bleiben. Aber diesen noblen Vorsatz konnte er nicht halten. Dafür hat er Montags die beiden Table-Tänzerinnen angeheizt, indem er ihnen Geld in die Hose gesteckt hat. Das gefiel dem Jungen. Uns aber auch!

Thomas Asma: Er war wieder da! A-A-A-Asma K-K-Kkater! Thomas hat wie viele andere bei uns im Zug wieder einmal richtig zugeschlagen. Was er am nächsten Morgen immer wieder bitter bereute. Aber was soll’s! Schließlich ist Kirmes nur ein Mal im Jahr!

Daniel Wolski: Unser „Schlägertyp“! Wollte Wolle doch eigentlich nur einem Mädel zur Hilfe eilen, was von ihrem Freund belästigt wurde, so holte er sich direkt eine gebrochene Nase ab. Aber was ein richtiger Schütze ist, lässt sich von so etwas doch nicht abhalten Kirmes zu feiern.

Laki Fardis: Unser Frauenheld und Pechvogel. Er war derjenige, der jedes Mal „DIE SCHRABACK“ anschleppte. Dafür gab es natürlich Strafe. Aber Montags war wohl für ihm der durchwachsenste Tag. Erst verlor er 600,- DM auf dem Karussel „Top Star“, anschließend jedoch war er in netter Begleitung einer jungen Dame. Mit der er den Rest des Abends verbrachte. Dazu muss man sagen, dass er für sein erstes Jahr im Zug direkt die zweitmeisten Strafen bekommen hat. Stramme Leistung!

Sebastian Nakötter (passiv): Als Hofherr von den Orkener Boschte für dieses Jahr Schützenfest ausgeliehen, war er stets zur Stelle wenn es darum ging, uns Bernardiner zu vertreten. Vielen Dank!

Hans-Peter Beuters (passiv): Er wollte dieses Jahr unbedingt bei uns mitmarschieren. Wir haben das natürlich erlaubt. Ihm gefiehl es jedoch so gut bei uns, dass er uns Mittwoch bei Fischessen die Zusage gab, dass er in den Zug eintreten wird.